
Aquastop: Mit Wasserstopp Waschmaschine und Geschirrspüler sicher machen
Ein Wasserschaden durch eine defekte Waschmaschine oder Spülmaschine kann schnell teuer werden. Ein Aquastop-System bietet Schutz, indem es den Wasserzulauf im Notfall automatisch stoppt. Doch wie funktioniert ein Wasserstop genau? Welche Arten gibt es? Und was tun, wenn das System defekt ist? In diesem Ratgeber erhalten Sie alle wichtigen Informationen rund um den Aquastop und erfahren, wie Sie einen Aquastop-Schlauch nachrüsten, anschließen, warten und im Bedarfsfall reparieren bzw. den Wasserstop zurücksetzen können.
Wie funktioniert ein Aquastop?
Ein Aquastop-System verhindert einen unkontrollierten Wasseraustritt bei einem Defekt des Gerätes oder des Zulaufschlauchs. Sobald ein Leck erkannt wird, unterbricht der Aquastop automatisch den Wasserfluss. Dies geschieht entweder mechanisch oder elektronisch, wodurch sich auch die Aquastop-Funktionsweise unterscheidet:
- Aquastop mechanisch: Hier sorgt ein spezielles Ventil im Zulaufschlauch dafür, dass der Wasserdruck bei einem Leck den Zulauf blockiert. Sobald Wasser austritt, wenn der innere Schlauch platzt, wird das Wasser durch den äußeren Schlauch abgehalten, der sich mit Wasser füllt und den Aquastop-Mechanismus bzw. die Wasserstop-Funktion auslöst. Im Aquastop befinden sich kleine Schaumstoffschwämme, die sich ausdehnen, sobald sie mit dem Wasser in Berührung kommen. So wird die Leitung dauerhaft verschlossen und kein Wasser kann aus dem Wasserhahn ins Gerät fließen.
- Aquastop elektronisch: Diese Variante ist in das Gerät integriert und nutzt Sensoren, um austretendes Wasser zu erkennen. Sobald die Sensoren Feuchtigkeit registrieren, wird das Magnetventil im Zulaufschlauch geschlossen, um einen weiteren Wasserfluss zu verhindern.
Wenn Sie also ein Aquastop-Schlauch in Ihrer Waschmaschine oder Ihrem Geschirrspüler eingebaut haben, schützen Sie damit Ihr Zuhause vor Überschwemmungen bei einem Defekt des Schlauchs.
Welche Aquastop-Systeme gibt es und welche Vorteile haben sie?
Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Hauptvarianten dieses Wasserschutzsystems: mechanische und elektronische Aquastop-Systeme. Beide haben Vor- und Nachteile, je nach Einsatzgebiet und Gerätetyp und sind in verschiedenen Varianten verfügbar.
Mechanischer Aquastop
- Funktioniert ohne Strom
- Wasser wird durch Druckveränderung im Schlauch blockiert
- Einfach zu installieren
- Kein aktiver Sensor zur Wassererkennung
- Kann an Geräten angebracht werden, die einen normalen Zulaufschlauch ohne Aquastop haben

Es gibt dabei zwei Hauptvarianten an mechanischen Aquastop-Systemen: Die Schlauchplatzierung ohne Wasserstopp und der Doppelmantelschlauch/Aquastop-Schlauch.
Bei der Schlauchplatzierung ohne Wasserstopp erkennt das System einen erhöhten Wasserdurchfluss, der bei einem geplatzten Schlauch entsteht. Sobald es also einen plötzlichen Wasseranstieg registriert, unterbricht es den Zulauf. Wenn der Schlauch nur leicht undicht ist oder tropft, wird der Wasserstopp allerdings nicht sofort gestoppt, was einen Nachteil darstellt.
Der Doppelmantelschlauch oder auch Aquastop-Schlauch besteht aus einem inneren und einem äußeren Schlauch. Der äußere Schlauch fängt das austretende Wasser auf, wenn der innere Schlauch beschädigt ist. Oft enthalten diese Systeme ein Absperrventil, das durch Wasserdruckveränderungen aktiviert wird. Da diese Ventile auch bei kleineren Lecks auslösen, ist dieses System sicherer als einfache Schlauchplatzsicherungen. Bei einer Auslösung muss allerdings der gesamte Schlauch ersetzt werden.
Elektronischer Aquastop
- Nutzt Sensoren zur Wassererkennung
- Magnetventil sperrt den Wasserzulauf
- Benötigt Stromversorgung
- Zuverlässiger, aber teurer in der Anschaffung
- Kann nach Auslösung in vielen Fällen zurückgesetzt werden

Auch beim elektronischen Aquastop gibt es zwei Varianten: Das Watercontrol-System (WCS) und das Waterproof-System (WPS). Bei dem Watercontrol-System erkennt ein Sensor in der Bodenwanne des Geräts Wasseransammlungen. Sobald Feuchtigkeit registriert wird, wird der Wasserzulauf sofort gestoppt. Durch die Feuchtigkeitserkennung haben Sie also eine erhöhte Sicherheit. Allerdings funktioniert dieses System nur, wenn die Sensoren korrekt positioniert sind und keine Ablagerungen oder Verschmutzungen vorliegen.
Das Waterproof-System verfügt zusätzlich zu den Sensoren im Gerät über ein Magnetventil am Wasserhahn. Falls also ein Leck entdeckt wird, wird nicht nur der Wasserzulauf unterbrochen, sondern auch der Schlauch selbst gesperrt. Dies stellt die höchste Sicherheitsstufe dar, da sowohl das Gerät als auch der Schlauch geschützt sind. Allerdings sind diese Systeme teurer in der Anschaffung und benötigen eine Stromversorgung.
Für welches Aquastop-System Sie sich entscheiden, um einen Wasserstop nachzurüsten, ist jedoch Ihnen überlassen und hängt auch von Ihrem jeweiligen Gerät ab. Aquastop-Schläuche (also ein mechanischer Aquastop) können beispielsweise nur an Geräten verwendet werden, die einen direkten Anschluss an der Rückseite haben. Manche Geräte haben auch spezielle Einlassventile am Ende des Aquastop-Schlauchs im Geräteinneren. Dann ist der Aquastop-Schlauch ebenfalls nicht kompatibel. Auch ist Ihre Wahl abhängig von Ihren Sicherheitsanforderungen. Mechanische Systeme sind günstiger und einfacher zu installieren, bieten jedoch weniger Schutz als elektronische Systeme. Letztere sind zwar teurer, schützen Sie durch die aktive Sensorüberwachung jedoch zuverlässiger gegen Wasserschäden.
Aquastop bei Waschmaschine nachrüsten und anschließen
Viele ältere Waschmaschinen und Spülmaschinen oder auch günstigere Geräte haben kein Aquastop-System und werden nur mit einem einfachen Wasserschlauch ausgeliefert. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, einen externen Aquastop nachzurüsten. Zwar ist der Aquastop nur ein einfaches Wasserschutzsystem, aber es ist effektiv, sollte der Schlauch platzen. Indem Sie einen Aquastop an die Waschmaschine anschließen, verhindern Sie also die Überschwemmung Ihrer Küche oder Ihres Bades.
So rüsten Sie einen Aquastop nach und schließen ihn richtig an:
- Gerät vom Netzstecker trennen
- Wasserzulauf schließen
- Passenden Aquastop-Schlauch wählen (mechanisch oder elektronisch)
- Alten Zulaufschlauch entfernen: Drehen Sie ihn dafür am Gewinde gegen den Uhrzeigersinn ab. Bei Waschmaschinen befindet sich das Gewinde auf der Rückseite des Geräts. Im besten Falle ist der Schlauch nur handfest angeschraubt und kann auch nur per Hand gelöst werden. Sollte die Kraft nicht ausreichen, können Sie ganz vorsichtig mit einer Rohrpumpenzange arbeiten.
- Neuen Schlauch anschließen: Schrauben Sie den neuen Schlauch handfest im Uhrzeigersinn an den Wasserhahn und an das Gerät an. Reicht die eigene Kraft nicht, können Sie auch hier wieder vorsichtig mit einer Rohrpumpenzange arbeiten.
- Dichtigkeit prüfen: Starten Sie einen Testlauf, um Lecks zu erkennen.
Achten Sie darauf, dass der dickere Teil des Aquastops immer am Wasserhahn angebracht wird, denn dieser schließt die Wasserzufuhr. Das dünne Ende wird an den Geschirrspüler oder die Waschmaschine angeschlossen.
Tipp: Falls Sie eine elektronische Variante anschließen, beachten Sie die Herstellervorgaben zur Stromversorgung.
Aquastop bei Spülmaschine reparieren und austauschen: So funktioniert’s
Wie auch bei der Waschmaschine, müssen Sie, um den Aquastop-Schlauch im Geschirrspüler auszutauschen, folgende Schritte vornehmen. Dabei ist es egal, ob Sie einen Schlauch mit Aquastop reparieren müssen oder den Aquastop in der Spülmaschine nachrüsten wollen:
- Gerät vom Strom trennen und Wasserhahn schließen
- Defekten Schlauch abmontieren: Entfernen Sie dafür die linke Seitenwand. Oft müssen Sie Schrauben lösen und Rastungen entfernen. Der Anschluss des Aquastop-Schlauchs ist mit einer Schlauchschelle gesichert. Lockern Sie diese mit einer Kombizange und schieben sie nach unten. Ziehen Sie anschließend den Schlauch mit der Zange nach unten und entfernen Sie die Schlauchschelle. An der Rückseite ist der Schlauch an der Durchführung eingerastet. Diese lässt sich entfernen, indem Sie die Rastnase drücken. Lösen Sie danach den Stecker mit dem Kabel und entfernen Sie den alten Schlauch.
- Neuen Aquastop-Schlauch installieren: Um den Schlauch mit Aquastop in der Spülmaschine anzuschließen, führen Sie den neuen Schlauch ein und verbinden Ihn mit dem Stecker. Schieben Sie anschließend die Schlauchdurchführung wieder ein. Dann sollten Sie die Schlauchschelle auf den Schlauch fädeln und den Schlauch wieder am Anschluss befestigen. Setzen Sie dann die Schlauchschelle wieder auf.
Dichtigkeit prüfen und Testlauf durchführen: Mit einem Probelauf können Sie Schlauch und Aquastop prüfen, ob sie wirklich dicht sind.
So beugen Sie Reparaturen Ihres Aquastops vor
Ein gut funktionierender Aquastop schützt zuverlässig vor Wasserschäden – doch auch dieses Sicherheitssystem benötigt etwas Aufmerksamkeit. Mit einfachen Maßnahmen können Sie die Lebensdauer Ihres Aquastops verlängern und teure Reparaturen vermeiden.
Regelmäßige Wartung
Durch eine gezielte Kontrolle und sorgfältige Handhabung lassen sich viele Probleme frühzeitig erkennen:
- Schlauch auf Schäden prüfen: Kontrollieren Sie den Aquastop-Schlauch regelmäßig auf Risse, Knicke oder sichtbare Abnutzungserscheinungen.
- Schlauch nicht einklemmen oder knicken: Achten Sie darauf, dass der Schlauch frei verläuft und nicht durch Möbel oder andere Gegenstände abgeknickt wird. Ein übermäßiger Druck auf den Schlauch kann zu Schäden und Funktionsstörungen führen.
- Wasserhahn schließen: Drehen Sie den Wasserhahn nach jedem Waschgang oder Spülgang zu, insbesondere bei längerer Abwesenheit. So vermeiden Sie, dass der Aquastop unnötig unter Druck steht.

Reinigung und Pflege
Ein mechanischer Aquastop ist weitgehend wartungsfrei. Elektronische Aquastop-Systeme hingegen verfügen über Sensoren, die empfindlich auf Verschmutzungen reagieren können.
- Sensoren reinigen: Wischen Sie die Sensorflächen regelmäßig mit einem feuchten, fusselfreien Tuch ab. Verwenden Sie keine aggressiven Reinigungsmittel, um die Elektronik nicht zu beschädigen.
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