Ratgeber Kaffee: Was tun, wenn der Kaffee bitter schmeckt?
Kaffee hat viele Nuancen zu bieten, aber niemals sollte Kaffee bitter schmecken. Guter Kaffee ist geschmacksintensiv und aromatisch mit einem ausgewogenen Verhältnis von Süße und Säure. Der Geschmack und das Aroma reichen von Schokolade und Nuss bis hin zu fruchtig und blumig.
Guter Kaffee hat eine natürliche Süße, die durch eine erfrischende Säure ergänzt wird. Bitterkeit ist im Kaffee immer vorhanden, aber sie dominiert nie den Geschmack!
Kaffee ist wie Samt
Die perfekte Tasse Kaffee ist wie gerösteter, schokoladiger Samt, der den ganzen Mund entspannt, während man Schluck für Schluck genießt.
Es gibt zwei Hauptarten von Kaffee, die mehr als 98 Prozent des weltweit produzierten Kaffees ausmachen: Arabica und Robusta.
Arabica ist geschmacklich weit überlegen und dominiert deshalb den Markt. Arabica-Kaffee enthält mehr als 1000 Aromastoffe – viel mehr als Wein. Viele dieser Verbindungen entstehen während des Röstprozesses, wenn die rohen grünen Kaffeebohnen in ihre bekannte braune Farbe verwandelt werden.
In unserem Artikel sagen wir Dir, was Du tun kannst, wenn Dein Kaffee bitter schmeckt oder zu viel Säure hat. Außerdem gehen wir auf die verschiedenen Kaffeearomen ein und was eine gute Tasse Kaffee haben sollte.
Wie kann Kaffee riechen?
Unsere Fähigkeit zu riechen hat einen großen Einfluss auf unseren Geschmackssinn.
Kaffee kann unglaublich duften und die Lust auf eine Tasse Kaffee steigt mit dem Kaffeegeruch.
Die Gerüche von Kaffee lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen.
Die Kaffeebohne ist der Kern einer Frucht, ähnlich einer Kirsche. Aus diesem Grund enthalten viele Kaffees ein blumiges oder eher fruchtiges Aroma. Diese Aromen werden als enzymatische Eigenschaften beschrieben, die an den ursprünglichen pflanzlichen Lebenszustand erinnern, aus dem die Kaffeebohne stammt.
Bei der Kaffeeröstung wird das faserige Bohnenmaterial im Röster verbrannt. Dies bringt seine eigenen, einzigartigen Aromen mit sich, die an Holz oder an Pfeifentabak erinnern. Manche Kaffees geben sogar einen Nelken- oder Ledergeruch ab. Diese Aromen werden als trockene Destillation bezeichnet und nur dieser Röstprozess erzeugt diese unvergleichlichen Düfte.
Die Düfte der Trockendestillation werden noch stärker, wenn die Bohnen aus einer dunkleren Röstung stammen. Diese Röstungen dauern länger als hellere Röstungen. Das bedeutet, dass diese Düfte viel länger in die Bohnen eingebrannt werden. Viele empfinden diese Gerüche eher als unangenehm und halten sie für verbrannt.
Bei der Zuckerbräunung findet eine chemische Reaktion statt, wenn Aminosäuren und Zucker Hitze ausgesetzt werden. Diese Aromen erinnern oft an geröstete Nüsse, Kakao oder sogar an frisches Gebäck. Verschiedene Kaffeesorten produzieren unterschiedliche Grade von Zuckerbräune.
Was macht eine gute Tasse Kaffee aus?
Der Geschmack und das Empfinden von Kaffee kann in die folgenden fünf Kategorien unterteilt werden:
- Geschmack und Aroma
- Süße
- Säure
- Bitterkeit
- Mundgefühl
Was aber macht einen guten Kaffee aus?
Süße
Das ist für viele das Wichtigste an einer guten Tasse Kaffee. Die natürliche Süße aus der Kaffeebohne selbst, nicht die Süße von zugesetzten Süßungsmitteln. Jeder gute Kaffee hat ein gewisses Maß an köstlicher natürlicher Süße und bei schlechtem Kaffee fehlt sie meistens ganz.
Körper
Dies ist sehr variabel, aber ein seidiger Körper, den man wirklich auf der Zunge spüren kann, ist ein wichtiges Geschmackskriterium. Der Körper des Kaffees sollte nicht zu dünn oder zu dick sein.
Frucht
Eine gute Tasse bringt immer eine Reihe von frischen Fruchtaromen mit sich. In der Regel finden 3 oder 4 verschiedene Aromen in einer guten Tasse Kaffee Platz. Kannst Du diese Aromen dann auch noch herausschmecken, ist es der perfekte Genuss und Du bist ein Kaffeekenner.
Säure und Bitterkeit
Der Kaffee sollte immer ein ausgewogenes Verhältnis von Säure und Bitterkeit aufweisen. Wenn der Kaffee zu bitter schmeckt, dann stimmt etwas nicht. Auch die Säure darf in der Tasse Kaffee nicht dominieren.
7 Gründe, warum Dein Kaffee bitter ist
Kaffee hat aufgrund seines Koffeingehalts eine natürliche Bitterkeit. Etwa 10 bis 15 Prozent der Bitterkeit ist auf das Koffein zurückzuführen. Ein geringer Anteil an Bitterkeit hilft auch, die Säure des Kaffees zu zähmen.
Wenn aber der Kaffee bitter schmeckt und die Bitterkeit unangenehm den Geschmack stört, dann solltest Du diese möglichen Ursachen überprüfen.
1. Du lässt Deinen Kaffee zu lange ziehen.
Dies ist besonders häufig bei der Zubereitung von French Press-Kaffee der Fall, da der Kaffee oft in der French Press bleibt, nachdem der Kolben bereits heruntergedrückt ist.
Der Kaffee wird weiter extrahiert und bitter.
Du kannst den Kaffee nach dem Aufbrühen sofort in eine Thermoskanne gießen, um ihn heiß zu halten.
2. Du nimmst zu viel oder zu wenig Wasser.
Beim Brühverhältnis kommt es auf das richtige Verhältnis zwischen der Menge an gemahlenem Kaffee und der Menge an verwendetem Wasser an.
Zu wenig Wasser macht den Kaffee sauer – zu viel Wasser macht den Kaffee bitter.
Das empfohlene Verhältnis von Kaffee zu Wasser ist 1:2.
Du kannst Deinen Kaffeevollautomaten neu einstellen oder bei einer anderen Zubereitungsart die Kaffeedosis abwiegen.
So hältst Du das Brühverhältnis ein und machst Dir einen perfekten Kaffee.
3. Du verwendest den falschen Mahlgrad.
Das Mahlen der Kaffeebohnen verändert die Art und Weise, wie sich die Aromastoffe auflösen.
Das heißt, wenn sie zu grob gemahlen sind, riskierst Du eine zu geringe Extraktion und damit, dass Dein Kaffee sauer schmeckt.
Wenn die Bohnen jedoch zu fein gemahlen sind, kann der Kaffee bitter werden.
Stelle die Kaffeemahlung gröber ein, wenn der Kaffee bitter schmeckt.
4. Das Wasser ist zu heiß.
Die Wassertemperatur spielt eine wichtige Rolle bei der Kaffeezubereitung.
Wenn das Wasser zu heiß ist, werden die Bitterstoffe extrahiert.
Eine Temperatur von ca. 90 bis 96 Grad ist ideal für eine optimale Kaffeezubereitung. Wasser kocht bei 100 Grad, also gieße das Wasser nicht kochend über den Kaffee, sondern lasse es 1 Minute stehen.
Du kannst auch ein Thermometer benutzen.
5. Deine Kaffeemaschine ist verunreinigt.
Schmutzige Geräte lassen Deinen Kaffee bitter schmecken.
Reinige Deine Kaffeemaschine regelmäßig!
Wenn Du die Öle nicht entfernst, dann werden sie mit der Zeit ranzig und Dein Kaffee bitter.
Du solltest Deine Kaffeemaschine auch regelmäßig reinigen, wenn Du sie nicht so oft benutzt.
Eine inaktive Kaffeemaschine wird genauso schnell verölen wie eine häufig genutzte Kaffeemaschine.
Das liegt an der längeren Leerlaufzeit; da kein Wasser durch die verschiedenen Teile fließt, kann sich das Öl schnell ablagern.
6. Vergiss das Mahlwerk nicht.
Das Mahlwerk Deiner Kaffeemaschine muss gründlich von überschüssigen Kaffeeresten gereinigt werden.
Denn auch diese Reste können Deinen Kaffee bitter schmecken lassen.
Außerdem solltest Du die Kaffeebohnen über Nacht in einem luftdichten Behälter oder Beutel aufbewahren.
Lies auch unseren Artikel: So reinigst Du Deine Kaffeemaschine richtig.
7. Weitere Tipps gegen bitteren Kaffee
Verwende immer frische Kaffeebohnen. Ein Alter von 1 bis 2 Wochen nach der Röstung wird empfohlen. Versuche einen mild gerösteten Kaffee und nutze zur Abwechslung mal stilles Mineralwasser aus der Flasche.
So schmeckst Du, woher Dein Kaffee kommt
Jedes große Kaffeeanbaugebiet bringt seine eigenen, einzigartigen Aromen in die Welt des Kaffees und erfahrene Kaffeetrinker können die Region einfach durch einen Schluck Kaffee erkennen. Mit ein wenig Übung kannst Du das auch.
Drei Hauptfaktoren beeinflussen den Geschmack von Kaffee:
Einige der wichtigsten Regionen der Kaffeeproduktion und einige der einzigartigen Kaffeegeschmäcker sind:
Aufgrund des Anbaus und der Verarbeitungstechniken haben die meisten dieser Kaffees eine gewisse Säure, ähnlich einem Apfel. Dennoch enthalten sie immer eine Süße, die an Schokolade oder Gebäck erinnert. In den Kaffeebohnen schwingt zusätzlich ein Hauch von Fruchtigkeit, der die anderen Aromen optimal ergänzt.
Einer der größten Lieferanten von Kaffee. Kolumbianische und andere Kaffees aus Südamerika enthalten weniger Säure. Bei diesen Kaffees steht eine Karamellsüße mit nussigem Unterton im Vordergrund, die nicht zu übertreffen ist.
Der brasilianische Naturkaffee, wie er bekannt geworden ist, hat einen starken Nussgeschmack im Vergleich zu anderen Kaffees aus Südamerika. Diese Kaffees haben einen Hauch von Schokolade. Solche Aromen neigen dazu, im Mund zu verweilen. Kaffee aus Brasilien ist eine großartige Option für Espresso-Mischungen.
Hier werden zwei verschiedene Verfahren zur Aufbereitung des Kaffees verwendet. Beim Ersten, dem natürlichen Verfahren, wird die Kirsche um die Bohne herum getrocknet, bevor sie entfernt wird. Der Geschmack erinnert an Beeren. Beim Zweiten, dem gewaschenen Verfahren, werden die Früchte bereits 12 Stunden nach der Ernte entnommen. Die Aromen erinnern an Zitronengras und sind leichter am Gaumen.
Die in Kenia produzierten Kaffees werden in Gebieten ohne Schatten angebaut. Bei der Verarbeitung werden die Bohnen nach der Fermentation noch 1 Tag eingeweicht. Ein Kaffee mit charakteristischem süßem Geschmack, den viele Kaffee-Experten favorisieren.
Diese Kaffees sind sehr dunkel und haben einen fleischigen, erdigen Beigeschmack. In einigen Fällen dominieren rauchige Aromen.
Schluss mit schlechtem Kaffee – Unsere Zusammenfassung
Das Leben ist zu kurz für die Tasse Kaffee, die bitter schmeckt. Wenn Du unseren Artikel gelesen hast, dann weißt Du, was zu tun ist, wenn der Kaffee bitter wird.
Arabica-Kaffeebohnen sind von höherer Qualität als Robusta-Bohnen, die bitter und minderwertig sind. Achte bei der Wahl Deiner Kaffeebohnen oder Kaffeepulvers darauf, welches Röstprofil sie haben.
Wenn Du einen starken Kaffee magst, solltest Du eine dunklere Röstung wählen. Sei jedoch vorsichtig bei der Auswahl von dunklen Röstprofilen, da es hier dann auch zu viel Röstung sein kann. Wenn die Bohnen zu dunkel geröstet werden, kann dies das Geschmackserlebnis beeinträchtigen und Deinen Kaffee bitter und verbrannt schmecken lassen! Die Gefahr der Bitterkeit steigt mit dem Röstprofil.
Ersatzteilshop Blogbeitrag aus der Kaffee Reihe
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